Adressen

VILLA BERIA:

Via Francesco di Manzano 1
33044 Manzano
Udine, Friaul, Italien
Tel. und Fax +39 0432 758000
Mobile: +39.336230857
E-Mail: carloberia@libero.it

 

 

 

Für Unterkünfte im Ferienhäuser, besuchen Sie die Webseite www.casevacanzaberia.it

MARKGRAFRODOLFO de CARVALHO de MORAES

Von Giuseppe Guarino

 

Rodolfo de Carvalho durante una gara al Roma Polo Club all'Acqua Acetosa

Anlässlich des hundertsten Geburtstags, ist es mir ein Bedürfnis an eine Person zu erinnern, die ich glücklicherweise kennenlernen und besuchen durfte: den General Markgraf Rodolfo de Carvalho de Moraes, für die Freunde: Stelio.

“Wann entscheidest du dich endlich, mich zu duzen, bin ich jung, weißt du!“ diesen Satz wiederholte er mir immer wieder, wenn wir uns bei den Pferderennen trafen oder auf den Straßen von Udine, oder zu Hause bei gemeinsamen Freunden, und während er so sprach, stützte er die Hände in die Seiten und deutete eine Kniebeuge an, um zu zeigen wie jung er war - und das war er wirklich - wenn auch nicht in Bezug auf das Alter, sondern vor allem wegen der körperlichen Kraft und dem wachen Geist. Ich ging immer über seine Frage hinweg und antwortete mit einem ehrfurchtsvollen Lächeln eines Schwachkopfs. Ich konnte mir keine gewissen Vertraulichkeiten bei jemandem herausnehmen, der für mich so etwas wie er eine Legende war. Schon die Tatsache, in seiner Nähe zu sein, war für mich ein Grund stolz zu sein.

Rodolfo de Carvalho de Moraes

 

Er wurde am 01. Mai 1905 in Corio Canavese (TO) in einer Familie mit antiken Traditionen geboren: die Mutter kam aus dem Piemont und der Vater aus Portugal. Für acht unendlich lange Jahre studierte er Englisch, während er ein französisches Gymnasium besuchte und dort sein Abitur machte.

Am 06. September 1926 begann er seine Militärkarriere als Offiziersanwärter auf Zeit, um den Dienst als neuer Offizier beim Regiment “Cavalleggeri di Alessandria” zu leisten. Am 30. September desselben Jahres lehnte er seinen erlangten Dienstgrad ab, um in die Akademie der Kavallerie und Infanterie von Modena einzutreten. Zum Leutnant im Offizierdienst in der Kavallerie, wurde er dem Regiment “Vittorio Emanuele II” zugewiesen, wo er bereits als Feldwebel Offiziersanwärter auf Zeit seinen Dienst leistete. Am 12. Dezember 1932 wurde er zum Regiment “Piemonte Reale” versetzt. Am 01. Oktober 1933, wurde dann das Regiment von Rom nach Udine versetzt. In dieser Stadt lernte er die Gräfin Agnese de Puppi kennen, die er am 22. Mai 1935 heiratete. In Turin wurden Gianguido und Marisanta geboren (die den Grafen Pietro Enrico di Prampero heiratete), Carlo wurde dann im Friaul geboren.

Zurück zu seinem Wanderleben als Militär, sehen wir ihn in Pinerolo die Offiziersfachschule der Kavallerie erreichen.

Während seines Aufenthalts tritt er der nationalen Polo-Militärmannschaft bei, ein Sport, der seine gesamte Karriere krönte. Die Erfolge der Mannschaft begannen im glücklichen Oktober 1935 mit dem „Pinerolo“-Pokal, gefolgt vom “Lyadia di Furnari”-Pokal, der “de Carvalho”-Pokal und dem FISE-Pokal, der in Meran ausgetragen wurde. Die Erfolge der Mannschaft, deren Kapitän er wurde, setzten sich bis 1938 fort, bei denen die ausgetragenen Spiele fast der Anzahl der erlangten Siege war: darunter der berühmte, in Brioni ausgetragene “Mrs Frank Jay Gould”-Pokal, bei dem die Nationalmannschaft das Ergebnis mit drei Toren durch ihren Kapitän überraschend kippte.

1939 wird er schließlich zu den “Cavalleggeri di Saluzzo” versetzt. Im Mai 1940 schafft er es noch in Rom an dem “Capannelle”-Pokal teilzunehmen und die Italienische Meisterschaft zu gewinnen (denn im Mai 1941 kam er in ein Gebiet, das als Kriegsgebiet erklärt wurde und daher wurden sportliche Aktivitäten unterbrochen). Am 28. Juli 1942 gehört er zum Gefolge des Centro Militare Mobile der “Granatieri di Sardegna”, im September desselben Jahres wird er zum Major befördert und am 27. Juni 1943 zur “Savoia Cavalleria” versetzt. Fünfzehn Tage später macht er sich mit einem Einsatzregiment auf den Weg. Nach dem 08. September 1943 flieht er aus der Gefangenschaft und präsentiert sich im Wehrbezirk von Udine, dann beim militärischen Alliiertenkommando, beim territorialen Militärkommando von Rom, bei der Führung der zentralen Militärschule und zuletzt erneut zum Wehrbezirk von Udine.

Rodolfo de Carvalho e Piero d'Inzeo

Diese Versetzungen waren ein ständiges Umherziehen bis zum 01. Januar 1949, bis er bei der “Genova Cavalleria” landete. Trotz der schwierigen Jahre organisierte er die sportlichen Aktivitäten der Mannschaft neu und holte im April 1947 den ENIT-Pokal in Rom. Von 1950 bis 1961 gehörte er zum Reitinspektorat des Verteidigungsministeriums und anschließend zum militärischen olympischen Lernzentrum für Reitsport. Diese Standorte gaben ihm die Möglichkeit, sich vollkommen dem Polospiel zu widmen: die Spiele und die internationalen Erfolge sind nicht mehr zu zählen. Zu den wichtigsten gehören: zwei internationale Pokale in Kairo; das Championat de Loriane in Vittel; die “Montellana”-, “Lamiaco”- und “Federazione Spagnola Polo”-Pokale in Madrid; “Coppa dei Vosgi” in Frankreich, in Spanien der Pokal “Capitan Generale Catalogna”; ferner sämtliche internationale Spiele Rom, Bologna, Meran, Pinerolo, Turin.

Was soll man sonst noch über solch einen großartigen Polospieler sagen, der die italienische Mannschaft zu allen internationalen Erfolgen führte.

Ich hatte das Glück, ihn 1984 auf einem Pferd auf einem Polofeld zu sehen, nicht mehr in der Funktion des Kapitäns, sondern als Trainer bei einem Spiel, das in Pordenone auf dem „Cumina“-Feld ausgetragen wurde.

Er hatte bereits die Achtzig fast erreicht, aber er galoppierte von einem Ende des Platzes zum anderen wie ein Zwanzigjähriger während der vierzig Minuten Spieldauer.

Eines Tages, Ende Juni 1996, verließ uns der General Markgraf Rodolfo de Carvalho de Moraes im Alter von 91 Jahren und hinterließ eine große Lücke, die die Kavaliere von einst immer hinterlassen. Eine Lücke, die nicht mehr zu füllen ist, denn mit ihnen geht eine Welt, eine Epoche und eine Lebensart.

Ich möchte an ihn erinnern, neben mir sitzend auf einem Jurypodest während eines Pferderennens.

Es war ein ungewöhnlich regnerischer Tag im Juli am Kastell Spessa di Capriva, als er mir während der Erkundung der Strecke entgegen kam, den geschlossenen Schirm an der Spitze hielt, ihn rotieren ließ und mit dem Griff den Rasen streifte und dabei einen Schlag nach vorn mit dem Ball rechts mimte und mich dann mit den Augen fixierte: “ich war gut, weißt du? Nur selten verfehlte ich den Ball” – “Ich weiß, dass Sie gut waren. Aber ich bin sicher, dass Sie es noch heute sind“, antwortete ich, und er nahm mich lachend am Arm und erzählte mir von damals bei Acqua Acetosa, als die gegnerische Mannschaft mit dem englischen Kapitän Freeborn klar im Vorteil war, aber er wusste genau wie das Spiel neu auszurichten war und während des letzten Spielteils schafften sie, dank seiner zwei Tore – außer denen der beiden Leutnants Pirzio Biroli und de Landerset – den unmöglichen Sieg zu erlangen.

Nun bist du nicht mehr hier, um mit von den Unternehmungen deines Lebens zu erzählen, die mich so sehr faszinierten. Du bist nicht mehr bei mir, um die Strecken zu beurteilen, die Reiter zu bewerten, mir heimlich beim Vorbeigehen einer hübschen Amazone zuzuzwinkern. Indem ich Garcia Lorca einen Reim stehle, will ich dir sagen “Es wird lange dauern, um geboren zu werden, wenn überhaupt…” ein wahrer Offizier wie du.

 

Ich kann mir vorstellen, dass du hinter deinem weißen und gepflegten Bart lächelst, da ich es endlich geschafft habe, dich zu duzen.

Kavallerie-Zeitschrift Mai 2005

Roma -Acqua Acetosa- Torneo Internazionale di Polo - primavera 1951- -La principessa Elisabetta (attuale Regina d'Inghilterra) premia Rodolfo de Carvalho de Moraes dei 'PINGUINI' vincitori sugli 'OPTIMIST'S' cui faceva parte il consorte Duca Filippo d'Edimburgo